Nicola Dittmar
Heiraten & Hochzeitsplanung in Zeiten des Coronavirus
Kaum ein anderes Thema beschäftigt die Welt aktuell mehr als das Coronavirus (COVID-19). Mit täglich neuen Entwicklungen, offenen Fragen und Herausforderungen werden wir konfrontiert. Wir als Menschen, als Verbraucher, als Brautpaare, als Gäste, als Dienstleister – es betrifft uns alle, doch der Umgang damit kann sehr unterschiedlich sein.

Es zu verleugnen oder auf die leichte Schulter zu nehmen, ist nicht empfehlenswert. Panik und Hysterie genau so wenig.
Was können wir also tun? Mindestens 30 Sekunden lang die Hände waschen und gründlich abtrocknen – diese Schutzmaßnahme scheint inzwischen in der Praxis angekommen zu sein.
Doch was kann darüber hinaus noch getan werden?
Und insbesondere in Bezug auf die anstehende Hochzeit und Hochzeitsplanung?
Immer mehr Brautpaare sind besorgt um ihre anstehende Hochzeit. Muss die Hochzeit abgesagt werden? Warte ich ab und beobachte die Entwicklung? Oder sage ich die Hochzeit lieber jetzt schon ab, um Stornierungsgebühren eventuell noch im Rahmen zu halten? Können meine Gäste überhaupt anreisen? Und wenn ja, wollen sie das überhaupt noch?
Verlobte Paare stehen vor der Diskussion, ob sie ihre Hochzeitsplanung überhaupt in Angriff nehmen sollten oder verschieben.
Gäste wiederum fragen sich, ob sie sich überhaupt noch darauf einstellen sollten, dass die Hochzeit stattfinden wird und ob das eigene Erscheinen vernünftig ist?
Auch zunehmend fühlen sich Dienstleister verunsichert. Werden Aufträge platzen? Wie kann ich mich finanziell absichern? Wie kann ich Brautpaare in Zeiten des Coronavirus betreuen und unterstützen?
All diese Fragen haben eines gemeinsam: Skepsis, Unsicherheit, Sorgen und teils sogar Ängste.
Was wir ALLE jetzt tun können:
- Ruhe bewahren
- mit Vernunft handeln
- auf den eigenen Körper hören und im Fall von Anzeichen einer Erkältung / Grippe auskurieren
- Rücksicht nehmen (bei Anzeichen Abstand halten und persönliche Kontakte vermeiden)
- Auszahlungen von Geldanlagen und Investitionen, die aktuell nicht zwingend benötigt werden und langfristig geplant sind, vermeiden
- ernste Symptome melden und prüfen lassen
- Nachrichten verfolgen
- Quellen auf ihre Vertraulichkeit prüfen
- Verbreitung von Fake-News eindämmen
- Altruistisch einkaufen (beim Einkauf auch an andere Verbraucher denken und nicht den gesamten Vorrat plündern)
- keine voreiligen Schlüsse ziehen und nicht zu schnell und unbedacht reagieren
- und natürlich: mindestens 20 bis 30 Sekunden lang die Hände waschen! 😉
Was Sie als Brautpaar jetzt tun können:
- Dienstleister kontaktieren und den Status der Vereinbarungen prüfen
- Prioritäten neu sortieren und sich auf das Wesentliche konzentrieren
- Offenheit gegenüber Alternativen aufbringen und fixe Pläne flexibler gestalten
- Gäste kontaktieren und regelmäßige Updates geben (hierfür empfiehlt sich die Einrichtung einer Hochzeitswebsite)
- eine Versicherung für die Hochzeitsfeier abschließen
- fix gebuchte Flitterwochen beim zuständigen Reisebüro / Veranstalter prüfen lassen und um Beratung bitten
- Gastgeschenke auf Sinn und Vernunft prüfen
- über die Hilfe und Unterstützung eines Hochzeitsplaners / einer Hochzeitsplanerin nachdenken
- behördliche Anordnungen im Blick behalten
Was Sie als Verlobte jetzt tun können:
- sich an die Gästeliste setzen und schauen, wie lang diese sein wird und woher die Gäste voraussichtlich anreisen werden
- Gäste in Gruppen einteilen [gefährdetere (Schwangere, Ältere, Gäste mit schwachem Immunsystem, internationale Anreise, etc.), weniger gefährdete (junge Erwachsene mit gutem Immunsystem, etc.), ...]
- über eine Hochzeitswebsite nachdenken (somit müssen Einladungen nicht in Papierform verschickt werden und Gäste können über Änderungen auf dem Laufenden gehalten werden)
- aufgeschlossen gegenüber NEUEM sein (normalerweise gibt es immer einen Plan A und B; seien Sie offen für Plan C)
- über Dienstleister informieren (welche Vorkehrungen treffen sie, wie gehen sie mit der Situation um, woher beziehen sie ihre Produkte, etc.)
- eine Versicherung für die gesamte Feier abschließen
- über die Hilfe und Unterstützung eines Hochzeitsplaners / einer Hochzeitsplanerin nachdenken
- behördliche Anordnungen im Auge behalten
Was Sie als Gast jetzt tun können:
- Rücksprache mit dem Brautpaar / der Hochzeitsplaner/in halten
- geplante An & Abreise überprüfen und ggf. Alternativen gegenüber aufgeschlossen sein
- Geschenke überdenken und eventuell anpassen (immer die Frage stellen, ob es sinnvoll und vernünftig ist. Ein Gutschein für ein Wellness-Wochenende in Italien während der Hochsaison 2020 scheint aktuell weniger sinnvoll)
- dem Brautpaar im Fall von Änderungen verständnisvoll und unterstützend begegnen
Was Sie als Dienstleister jetzt tun können:
- die Sorgen der Brautpaare ernst und diskret behandeln
- die Erreichbarkeit erhöhen
- unaufgefordert Informationen und Updates geben
- Fürsorgepflicht stärken (nicht aus Egoismus und rein wirtschaftlicher Sicht beraten)
- Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen
- aufgeschlossen gegenüber Alternativen sein und kreativ werden
- lösungsorientiert arbeiten
- mögliche Gefahren prüfen und reflektiert einordnen
- Panikmache eindämmen und insbesondere nicht auf sozialen Netzwerken pushen
- behördliche Anordnungen verfolgen
- Lieferketten überprüfen
- auf den Einsatz von gesundheitlich angeschlagenem Personal verzichten (generell wünschenswert!)
- sich mit Anwälten und Steuerberatern austauschen
- im Fall von Stornierungen im Rahmen der Möglichkeit kulant reagieren
Sollten Sie die Situation nicht einschätzen können, Hilfe bei der Realisierung von Alternativen benötigen oder gar keine Idee haben, wie sich die Hochzeit rund um das Coronavirus gestalten lässt, macht es Sinn, hierfür eine Hochzeitsplanerin, wie zum Beispiel mich, mit ins Boot zu holen.
Seit einigen Wochen schon beschäftige ich mich mit dieser Thematik und habe einige Ideen hierzu ausgearbeitet.
Zum Schluss möchte ich noch einmal an die Vernunft appellieren und uns allen wünschen, dass wir diese Zeit gemeinsam möglichst unbeschadet überstehen.
UND BLEIBEN SIE GESUND! 😊