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  • AutorenbildNicola Dittmar

Die Hochzeitstorte - Mythen, Aberglaube, Brauchtum

Aktualisiert: 10. Juni 2021

Der Gestaltung der Hochzeitstorte sind keine Grenzen gesetzt. Mehrstöckig, mit Motiven, in bestimmten Formen, mit Füllungen, verschiedenen Glasuren, in knalligen Farben oder ganz puristisch tritt sie sowohl auf modernen als auch auf traditionellen Hochzeitsfeiern spektakulär auf.


Doch woher kommt eigentlich der Brauch der Hochzeitstorte?


Den Überlieferungen zufolge stammt dieser Brauch aus dem alten Rom. Über den Häuptern der Brautpaare wurde ein Mandelkuchen zerbröselt und anschließend wurden die Krümel durch die Gäste aufgehoben und verzehrt. Hierdurch sollte dem Brautpaar Reichtum und Wohlstand beschert werden. Durch das Aufheben der Krümel sollte sich dieser Segen auch auf die Gäste ausstrahlen.

Ein weiterer Brauch aus dem alten Rom beschreibt das Zerteilen des Hochzeitskuchens in zwei Hälften, welche durch die Braut und den Bräutigam als Gaben an die Hochzeitsgäste verteilt werden.


Die Hochzeitstorte, wie wir sie heute kennen, findet im 19. Jahrhundert ihren Ursprung. Insbesondere die adelige Gesellschaft ließ üppige Torten durch professionelle Konditoren anfertigen und präsentierte diese ihren Gästen in festlicher Atmosphäre.


Während die adeligen Kaufleute und Gutsbesitzer für diesen Brauch meist Marzipan verwendeten, griffen die einfachen Bürger auf Brot zurück. Zu den Worten „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ wurde mit dem Messer ein Kreuz auf das Brot „gezeichnet“.

Das erste Stück galt der Braut. Dieses wurde nicht von ihr gegessen, sondern für den späteren Sauerteig und ihr erstes selbstgebackenes Brot als Ehefrau aufbewahrt und verwendet.

Das zweite Stück wurde dann durch die Brautleute verzehrt.


In England und Amerika wurden im 18. Und 19. Jahrhundert selbst hergestellte Kuchen von den Gästen mitgebracht und zu einer Torte aufeinandergestapelt. Das Paar sollte sich über dem Kuchenturm küssen. Wenn dieser dabei nicht umfiel, wurde eine glückliche Ehe prophezeit.


Mythen, Aberglaube und Brauchtum:


Nummer 1: Die klassische Hochzeitstorte ist weiß. Die Farbe Weiß steht für Reinheit und stellt eine Verbindung zur Braut (in weiß) her. Deswegen wurde sie auch als „Kuchen der Braut“ bezeichnet. Zudem wird davon ausgegangen, dass die weiße Glasur für Reichtum stand.


Nummer 2: Marzipan ist unverzichtbar. Marzipan setzt sich aus Zucker, Mandeln und Rosenöl zusammen. Der Zucker steht für das Glück und die Liebe, die Mandeln für die Bitterkeit und schweren Zeiten, die gemeinsam überwunden werden und das Rosenöl für die Leidenschaft in der Beziehung.


Nummer 3: Zwei Kaffeebohnen werden in die Hochzeitstorte eingebacken. Die eine ist geröstet und die andere nicht. Wer die geröstete findet, dem wird ein glückliches Eheleben vorausgesagt und wer die ungeröstete findet, dem wird ein Leben als Junggeselle prophezeit.


Nummer 4: Stockwerke Dreistöckig: heilige Dreifaltigkeit (Vater, Sohn, Heiligergeist)

Fünfstöckig: Lebensabschnitte (Geburt, Kommunion /Konfirmation, Heirat, Kinder, Tod)


Nummer 5: Das Anschneiden symbolisiert den Verlauf der Ehe. Gemeinsam wird das Messer zur Torte geführt. Wessen Hand beim Schneiden die Führung übernimmt, wird auch in der Ehe „die Oberhand“ behalten


Nummer 6: Das Brautpaar füttert sich gegenseitig nach dem Anschneiden der Torte mit dem ersten Stück. Dieser Brauch steht für gegenseitige Fürsorge.


Nummer 7:

Die obere Etage soll nicht während der Hochzeitsfeier verzehrt, sondern eingefroren werden. Dieser Brauch soll Glück bringen. Die erste Hälfte der obersten Etage soll am ersten Hochzeitstag und die zweite zur Taufe des Erstgeborenen verzehrt werden.


Nummer 8: Es bringt Unglück, wenn die Braut die Hochzeitstorte selbst backt.


Nummer 9: Die Person, welche das Messer reicht, wird schon bald von Unglück betroffen sein. Deswegen sollte das Messer nicht gereicht werden, sondern schon bereit liegen.


Nummer 10: Je mehr Leute das Anschneiden der Torte bezeugen können, desto größer wird das Eheglück sein.

Noch bis vor wenigen Jahren wurde mit dem Anschneiden der Torte bis um Mitternacht gewartet. Immer mehr Brautpaare entscheiden sich dazu, die Hochzeitstorte bereits mittags zur Kaffeezeit oder als Dessert unmittelbar nach dem Festessen anzuschneiden. Alternativ zur klassischen Hochzeitstorte werden Türme aus verschiedenen Käse-Sorten, Waffeln Donuts, Cupcakes oder Schokolade mit Früchten serviert.


Auf meiner Pinterest-Seite habe ich eine tolle Auswahl auf der Pinnwand "Hochzeitstorte Alternativen" (https://www.pinterest.de/derhochzeitsplan/hochzeitstorten-alternativen/) zusammengestellt.

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